9. Februar 2010 Scratch My Back Teil 5: Flume Original: Bon Iver/For Emma, Forever Ago/2008 Flume ist eines der sehr zurückhaltend daherkommenden Stücke auf dem Album. Das Original stammt von Bon Iver und deren Album For Emma, Forever Ago aus dem Jahr 2008. Es beginnt in Peters Fassung mit einzelnen Klaviertönen in Quartsprüngen – Harmonieakkorde werden gelegentlich zur Orientierung hinzugefügt. Peter singt den rätselhaften Text mit einem Gestus, den ich mal mit ‘erstarrter Wachsamkeit’ bezeichnen möchte. Erst zum Refrain, der ein weiteres Mal mit warmen Bläserlinien akzentuiert wird, gelangt er zu mehr Engagement. Doch gegen was erhebt er die Stimme da eigentlich? Noch bringen die Bläser sanften Druck, bevor wir für die zweite Strophe wieder zur schlichten Begleitung des Beginns zurückkehren. Geheimnisvolle Melancholie. Überhaupt bleibt der Gesamteindruck des Songs seltsam offen, wie unausgefüllt. Das liegt auch an der ungewöhnlichen, aber sehr angenehmen Konstellation Konzertflügel und samtige Blechbläser. Sie gibt dem Song einerseits Schlichtheit, andererseits etwas sinnlich Aufmerksames. Was wir erleben, scheint eine Art Momentaufnahme zu sein. Eine Impression, die im Augenblick der Ruhe wahrgenommen wird – sonderbarerweise aber Bedeutung zu haben scheint. Nur wirklich faßbar ist sie nicht – der Song bleibt in der Schwebe. Das ändert auch die gezügelte Steigerung im letzten Drittel nicht, die sich schnell wieder beruhigt und rasch zum sachten Ausklang des Stücks führt. Mit gut drei Minuten ist dieser Track recht kurz – für Peter allemal – und kommt derart schlicht daher, dass man gerne über ihn hinweghört. Erst wenn man ihm einen zweite oder dritte Chance gibt, kann man hinter die subtilen Qualitäten kommen. Der Song hinterläßt dann ein irritiertendes Gefühl von unaufgeregter, bedächtiger Besinnung.