19. Februar 2010 Scratch My Back Teil 9: The Book of Love Original: The Magnetic Fields/69 Love Songs/1999 Schon wieder ein Hochzeitslied. Gabriels orchestrale Version des Magnetic-Fields-Klampfen-Songs The Book of Love von 1999 ist ja bereits länger bekannt. Auf dem neuen Album ist jedoch eine andere Version, als auf dem Soundtrack zu Shall We Dance. Er selbst erklärt dazu, dass dies eine Art Test-Aufnahme mit einem Orchester aus Ungarn darstellt. Die Vocals seien ebenfalls anders – für das Album nochmals neu eingesungen worden. Das Ergebnis weist spürbare Unterschiede zur Film-Version auf. Der Orchestersound klingt nicht so samtig und weich, obwohl das Arrangement exakt dasselbe ist. Die Budapester spielen etwas akzentuierter, etwas straffer. Die Wirkung, die dadurch entsteht, macht einen gefassteren Eindruck. Erstaunlich, wie sehr sich das verändern kann, nur durch ein anderes Orchester. Auf der New Blood Tour wird man diese Erfahrung sicher auch noch machen, da dort ja in jeder Stadt ein anderes Ensemble spielen wird. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Betonung dieser orchestrierten Fassung mehr auf dem romatischen Aspekt des Songs liegt. Hat das Original eine eher lakonische Haltung, wird hier durch Getragenheit und Intensität eine gefühlsstarke Variation geboten. Trotzdem geht das manchmal Absonderliche des Textes nicht verloren. Gabriel beweist, dass man auch in emotionalen Momenten noch Sinn für schräg-philosophische Gedanken haben kann. Angemerkt sei noch, dass The Book of Love der einzige Song auf dem Album ist, den nicht John Metcalfe orchestriert hat, sondern Nick Ingman (der schon mit Grönemeyer das “Stand der Dinge” Projekt gemacht hat). ------------------- Kleine Selbstkommentierung: Wie man mittlerweile rumoren hört, soll Peter jetzt doch für die gesamte Tour ein und dasselbe Orchester mitnehmen. Zumindest für die Europa-Termine.