Gerd Buurmann hat sich in den
gepflegten Dress des Conférenciers geworfen, um den Zuschauern im
Severins Burg Theater die große Kunst des "letzten klassischen
Striptease auf deutschem Boden" als fast sakrale Handlung zu erklären -
mit nichts als einem "ganz gewöhnlichen Holzstuhl" als Requisit.
Buurmann hat durchaus das Potenzial, der tragikomischen Figur des
Muttersöhnchens mit der verklemmten Libido gerecht zu werden. Unter der
Regie von Thomas Schrage verzichtet er auf billige Ausstattungselemente
und hektischen Aktionismus und legt alle Kraft in die Deklamation. (Barbro Schuchardt, Kölnische Rundschau, 14. November 2008) |
"Aus
dem Stehgreif arbeiten nur Leute wie ich, und je länger Andrea
mich warten läßt, desto mehr muß mir einfallen; jede
Sekunde ihres Nichterscheinens, der weiteren Abwesenheit, erfordert ein
weiteres Wort - darum ist auch die Bibel so dick." Er ist der Ansager des wohl letzten klassischen Striptease auf deutschem Boden. Doch die angekündigte Offenbarung erscheint nicht. Und so hört er nicht auf mit seinen lobpreisenden, wahnwitzelnden, stänkernden Worten - bis er sich in Rage geredet hat und sein Leben erkennen muß. Ein Selbstverständnis, das zu Konsequenzen führt. |